Komplementär

Wohnen im Quartier

Baugemeinschaft Backnang

Nach dem Abbruch des 1866 erbauten Krankenhauses in Backnang war klar, dass dieser emotional für die Bürger wichtige Ort _ viele Backnanger sind dort geboren _ mit seinen neuen Funktionen die Geschichte des Ortes respektieren muss. Es entstand ein autofreies Stadtquartier mit Wohnungen für viele Lebensformen, einem Mehrgenerationenhaus, Betreutem Wohnen für Senioren und Menschen mit Behinderung, sowie einem Gesundheitszentrum mit Apotheke und Arztpraxen, Geburtshaus, Dialysezentrum und einem Hospiz.

Das Mehrgenerationenhaus mit 26 Wohnungen besteht aus zwei Gebäuden mit hellen Wohnungen um einen Hof. Sie werden durch einen eingeschossigen Gemeinschaftstrakt und eine überdachte Vorzone verbunden. Viele Orte außerhalb der Wohnungen bieten Raum für Aktivitäten und Treffpunkte, schaffen eine lebendige Stimmung im Haus. (Eingangshof, helle Treppenhäuser, Mehrzweckraum, Waschraum, Gästewohnung, Werkstatt, unterschiedlich gestaltete Gartenbereiche und eine Dachterrasse. )

Ein klares Grundriss- und Tragwerkskonzept mit geringen Deckenspannweiten und die innenliegende Zone mit Sanitärräumen sind stringente Vorgabe für die ansonsten freie Grundrissgestaltung mit nichttragenden Wänden. Durchlaufende Balkone schaffen ein Bild der Offenheit und Zugang zu Balkon oder Terrasse aus allen Räumen. Zurückspringende Dachgeschosse und Fassadensprünge gliedern die 4- und 5-geschossigen Gebäude.

Farben unterstützen das Wohnkonzept, das ein harmonisches Ganzes, Einheit in der Vielfalt und Freude an der Gestaltung von Lebensraum darstellt. Ultrablau und Ocker bilden im Komplementärkontrast die äußere Hülle der Gebäude, helles Ocker und helles Blaugrau schaffen eine lichte Atmosphäre im Innenhof.

Bauherr: Planungsgemeinschaft Wohnen im Quartier GbR

Fertigstellung: 2021

Umfang: Leistungsphasen 1-8 nach HOAI

Leistungsphasen 6-8 in Zusammenarbeit mit Croissant + Ivancic Architekten

Daten: 27 Wohneinheiten, Wohnfläche 2.379 qm, 38 PKW-Stellplätze

Energiestandard: KfW 40

Baukosten: 7 Mio.


Fotos: Werner Huthmacher Photography